Matinéekonzert des Hochschulorchesters der Hochschule Esslingen am Sonntag, den 27.11.2011 - 1. Advent

Es juckte in den Beinen und den Armen! Wie gerne wäre ich aufgesprungen, um nach Ronan Hardimans Filmmusik "The Lord of the Dance" zu tanzen. Aber so etwas macht man ja nicht in einem Konzert und schon gar nicht als geborener Schwabe. Schade! Mal wieder eine Gelegenheit verpasst, so richtig "aus der Rolle zu fallen."


Von J. S. Bach (* 1685) bis John Williams (* 1932) fuhren wir in einer spannenden und mitreißenden Zeitreise durch die wundervolle Welt der Musik.
Die inzwischen international konzertierende junge Solistin Muriel Bardon (Violine) begeisterte die Zuhörer mit Beethovens "Romanze für Violine und Orchester".
Das Hochschulorchester der Hochschule Esslingen mit ihrer Leiterin und Dirigentin Frau Steffi Bade-Bräuning war ein Erlebnis. Wie ich hörte, das beste Hochschulorchester Baden-Württembergs.
Der Rektor der Hochschule Esslingen, Prof. Dr. Bernhard Schwarz begrüßte vor Beginn des Konzerts in einer kurzen Rede die Konzertbesucher und die Mitglieder des Hochschulorchesters.
Die Sitzreihen in der Aula der Hochschule (Esslingen Flandernstraße) waren voll belegt. Viele Korporierte der sechs Esslinger Studentenverbindungen waren zugegen.
Erstmals vor Konzertbeginn der gut organisierte Sektempfang des RVC. Der Rektor der Hochschule betonte, dass dieser Sektempfang bei kommenden Veranstaltungen des Hochschulorchesters wiederholt wird.
Selbstverständlich waren auch OECONOMEN bei diesem festlichen Konzert dabei. Famulus mit Ulrike, Franke mit Helga, Gipfel mit Ingrid, Moscht und Strom mit Christa.
Anbei noch zum Durchlesen das Konzertprogramm.

Rolf-Dieter Lembeck v/ Famulus


Von Tänzen, volkstümlichen Rhythmen und gross angelegter Symphonik

Johann Sebastian Bachs Ouvertüre C-Dur ist nicht klar datierbar, eventuell entstand sie schon in Köthen 1717, während er eine sehr glückliche Zeit am Hofe verbrachte. Sicher ist jedoch, dass er auch in Leipzig als Thomaskantor weltliche Gelegenheitsmusik schrieb und nutzte. Die Ouvertüre weist eine altertümliche Anordnung der paarweisen Sätze auf, eine Reminiszenz an die Ursprünge der Suite, nämlich die höfische Tanzmusik.

Als Beethoven 1803 die Skizzen zu seiner Violinromanze op. 40 vollendete, nahm er ebenfalls Bezug zu einer alten, ihm vielleicht zu starren Form auf. Er löste mit der Romanze den langsamen Satz aus dem mehrsätzigen Gefüge eines Konzerts und inspirierte hiermit ganze Musikergenerationen, sich diese gestalterische Freiheit zu nehmen.

Dvorak knüpft mit seiner Serenade (1875) an die Tradition der Bläsermusiken, der damaligen gehobenen Unterhaltungsmusik an, indem er eine Streicher- und eine Bläserserenade schrieb. In der Besetzung sowie in der Satzfolge der Bläserserenade nimmt diese die klassischen Muster des 18. Jahrhunderts auf: Ein Marsch als Eingangssatz sowie ein rasanter Finalsatz bilden den Rahmen für das Menuett und den langsamen dritten Satz. Die Anklänge an den musikantischen Stil der tschechischen Volksmusik sind unüberhörbar.

Ein selten aufgeführtes Werk ist der Zyklus „Ungarische Bilder" von Bela Bartók. Der Komponist, Pianist und Volksliedforscher schuf 1931 fünf Charakterstücke, die wie musikalische Miniaturen zu uns sprechen. Die lebendige und komplexe Rhythmik trägt ebenso wie die fließende Melodik ihren Teil dazu bei.

Wie Bachs Ouvertüre und Dvoraks Serenade ist auch Schostakowitschs „Tahiti Trot" an die Tanzmusik angelehnt. Hier ist es der Jazz-Fox-Trot „Tea for Two", der, bisweilen harmonisch karikiert, aufgenommen wird. So entstand ein musikalisches Kabinettstückchen der Instrumentation und damit der Klangfarben, in dem die Leichtigkeit und der musikalische Humor im Vordergrund stehen.

Der Kreis der Werke schließt sich mit den beiden Filmmusiken zu „Lord of the Dance" und „Jurassic Park". Auf der einen Seite hören wir cineastische Symphonik, auf der anderen Seite, vor allem im Falle von Lord of the Dance, eine national verwurzelte Stilistik, die den musikantischen Gestus nicht entbehrt. Als spannende und kraftvolle Steigerung schließt sich John Williams Jurassic Park an, eine der vielleicht bekanntesten Filmmusiken unserer Tage.


(Auszug aus dem Programmheft)

JOHANN SEBASTIAN BACH

1685 -1750

Ouvertüre Nr. 1 C-Dur BWV1066

Ouvertüre -Courante - Gavotte I Gavotte II - Forlane -MenuetI -MenuetII -BourréeI -BourréeII • Passepied I - Passepied II

 

LUDWIG VAN BEETHOVEN

1770-1827

 

RomanzefürVioline und Orchester C-Dur op. 40

ANTONÍN DVORÁK

1841 -1904

Serenade d-Moll op. 44

IModerato,quasi marcia

Menuetto

Andantecon moto

Finale

 

BÉLA BARTÓK

1881 -1945

Ungarische Bilder

Abend auf dem Lande

Bärentanz

Melodie

Etwas angeheitert

Üröger Hirtentanz

 

DMITRI SCHOSTAKOWITSCH

1906-1975

 

TahitiTrot op. 16

RONAN HARDIMAN

1962

 

Musik aus dem Film „The Lord of the Dance"

JOHN WILLIAMS

1932

Musik aus dem Film „Jurassic Park"

The Lost World


(Auszug aus dem Programmheft, fehlerberichtigt)

 

LEITUNG

SOLISTIN

 

 

Steffi Bade-Bräuning

Muriel Bardon, Violine

 

1. VIOLINE

Kolberg, Adelheid, Konzert­meisterin

Cajar, Gisela

Fink, Madeline

Flores, Gerhard

Gottuck, Carola

Gündner, Hans Martin, Prof. Dr.

Paul, Waltraud

Schlosser, Renate

Tomoff, Elisabeth

Tornarolli, Tristan

 

2. VIOLINE

Alf-Dietz, Gabriele

Deuschle, Melanie

Görke, Elisabeth

Krauss, Renate

Lehr, Doris

Malik, Gisela

Sonntag, Ingrid

Wohlfarth, Ute

Zmuda, Heidi

 

VIOLA

Beutel, Ingrid

Fath, Andrea

Hopkins, Jasmina

Münzenmaier, Regine

Väterlein, Jutta

VIOLONCELLO

Beutel, Eva

Burkhart, Albrecht

Lehmann, Rose-Marie

Numsen, Anke

Ott, Friedrich

 

KONTRABASS

Kolb, Walter

Scherrieble, Manfred

 

FLÖTE

Woywod, Angela (Pikkoloflöte)

Adler, Stephanie

Kling, Anne-Kathrin

 

OBOE

Baganz, Birgit

Baierl, Simone

 

ENGLISCH HORN

Braun, Karin

 

KLARINETTE

Moosmann, Peter

Thoma, Silke

 

FAGOTT

Noll, Moritz

Trautner, Johannes

Wörner, Wolfgang

 

 

HORN

Neher, Marie

Bäurer, Bernd

Mc. Cann, Katie

Stuhler, Dieter

 

TROMPETE

Schülke, Armin

Jeromin, Steffen

Schick, Rafael

 

POSAUNE

Kleinheins, Felix

Kienzle, Eberhard, Prof. Dr.

 

EUPHONIUM

Dautel, Michael

 

TUBA

Schawaller, Dirk, Dr.

PAUKE/SCHLAGWERK

Eltrop, Joscha

Hurt, Peter

Janssen, Lukas

Zimmermann, Jo

 

HARFE

Lachenmaier, Katharina

 

CELESTA/KLAVIER/SPINETT

Yujin Bae

 

E-BASS

Kneissl, Philip


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